„Der Anschlag in Halle hat erneut die tödliche Eskalation von Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus in entsetzlicher Weise zum Ausdruck gebracht. Er hat zu einer starken Verunsicherung bei den jüdischen und islamischen Gemeinden, aber auch bei den Akteuren der Migrationsarbeit geführt. Diese Verunsicherung kann nicht allein durch Sicherheitsmaßnahmen abgebaut werden. Vielmehr ist ein klares und nachhaltiges gesellschaftliches Signal erforderlich, dass Staat und Zivilgesellschaft alles dafür tun werden, Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus den Boden zu entziehen. Dazu ist die Präventionsarbeit zu verstetigen, zu verbreitern und neu aufzustellen“, so der Beschluss des Beirates.
Auf folgenden Feldern wird besonderer Handlungsbedarf gesehen:
Aufbau eines Aktionsprogramms gegen Antisemitismus
Verankerung von Demokratiebildung in den Bildungsprogrammen und Lehrplänen in Kita, Schule, Ausbildung und Studium sowie Erwachsenen- und Weiterbildung
Angebot von Medienkompetenztraining und Radikalisierungsprävention im Netz
Verstärkte Arbeit mit radikalisierungsgefährdeten Jugendlichen
Ausbau von interkultureller und interreligiöser Begegnung und Jugendaustausch
Stärkung der Antidiskriminierungsarbeit
Im Frühjahr 2020 ist eine Fachtagung zum Thema „Was tun gegen Hass im Netz?“ geplant. Die für Herbst 2020 geplante Landesdemokratiekonferenz wird die Präventionsarbeit gegen Antisemitismus in den Mittelpunkt stellen.